Fadenalgen bekämpfen ohne Chemie

Fadenalgen in einem Teich sind völlig normal und eher ein Zeichen für eine normale Teichbiologie als ein grundsätzliches Problem. Fadenalgen produzieren Sauerstoff und entziehen durch ihr Wachstum dem Teich überschüssige Nährstoffe. Außerdem sind sie Unterschlupf für viele Kleintiere im Teich.

Aber ein extremes Wachstum von Fadenalgen ist optisch nicht schön und kann die Pumpen und Filtermedien überfordern. Dann stellt sich die Frage:

Wie kann man zuviel Fadenalgen im Teich bekämpfen?

Es gibt verschiedene Faktoren für ein übermäßiges Fadenalgenwachstum und an diesen Gründen für die Algen muß man ansetzen.

1. Nährstoffe
2. Falsche Wasserwerte
3. Licht
4. Fehlende Konkurrenz
5. …

Zu viele Nährstoffe und was man dagegen tun kann:

Starker Wuchs von Fadenalgen bedeutet auch immer, dass zu viele Nährstoffe im Teich sind. Die Ursache dafür können vielfältig sein: Zu viele Fische und zu viel Futter sind häufig die Ursache. Dann hilft nur: einige Fische abgeben und weniger füttern!

Leitungswasser enthält oft größere Mengen an Phosphat und Nitrat. Dann hilft ein Phosphatadsorber und eine effektive Filterung gegen Nitrat und der Einsatz von Wasserpflanzen (s. Fehlende Konkurrenz).

Eine weitere Ursache kann das Einspülen von Gartenerde sein, wenn starke Regenfälle verschmutztes Wasser in den Teich spülen können. Dagegen kann man einen Drainage-Graben um den Teich ziehen.

Falsche Wasserwerte beseitigen:

Zunächst sollte man natürlich seine Wasserwerte messen und kennen. Dafür reichen zum Anfang oft schon einfache Teststreifen.

Die folgenden Wasserwerte haben sich als gut geeignet für Koi – und Gartenteiche erwiesen:

pH-Wert: 7-8
KH 10-14°dH
GH 14-21°dH
Ammonium (NH4+) und Ammoniak (NH3) – Nicht nachweisbar
Nitrit (NO2) – Nicht nachweisbar
Nitrat (NO3) – 10 bis 50 mg/l
Phosphat (PO4) – < 0,035 mg/l bis Nicht nachweisbar

Zu viel Sonne am Teich:

Ideal ist es, wenn der Teich teilweise beschattet ist (etwa 1/3), z.B. durch Bäume oder Gebäude. Fische und besonders Koi lieben diese Schatenzonen. Oder der Teich liegt so, dass er nicht den ganzen Tag, sondern nur ca. 6 Stunden direkte Sonne bekommt. Das verhindert auch, dass der Teich sich im Hochsommer zu stark aufheizt.

Um weniger Sonnenlicht in den Teich zu lassen gibt es noch zwei andere Wege:

1. Mit Pflanzinseln kann man sowohl Schatten als auch Wachstumskonkurrenz imTeich schaffen, siehe auch unseren Blog-Beitrag zu Teichinseln
2. Schwimmende Wasserpflanzen und Seerosen bilden einen natürlichen Sonnenschirm für Fische und Unterwasserpflanzen. WICHTIG: Vor der Frostperiode müssen die Blätter dieser Pflanzen aus dem Teich entfernt werden, sonst vermodern sie und die Nährstoffe gelangen in den Teich zurück und der Gärprozess entzieht dem Teich im Winter und Frühjahr viel Sauerstoff.

Zu wenig Wasserpflanzen am und im Teich:

Selbst wenn man nicht oder wenig füttert, es sind immer Nährstoffe im Wasser. Wenn es keine Pflanzen gibt, die diese Nährstoffe binden, dann wird es immer Algen geben, die diese Stoffe nutzen. Als Faustformel gilt: ca. ein Drittel der Wasserfläche sollte mit Teichpflanzen (über und unter Wasser) bewachsen sein.

Das letzte Mittel: Fadenalgenvernichter

Die bisher genannten Maßnahmen sind dazu gedacht langfristig und schonend ein Übermaß an Fadenalgen zu vermeiden. Will oder muß man kurzfristig die Menge an Algen reduzieren, dann gibt es noch die Radikallösung – den Fadenalgenvernichter.

Aber auch dabei kann man mehr oder weniger behutsam vorgehen.

Der Einsatz von Wasserstoffperoxid ist zwar „chemisch“, aber biologisch sehr verträglich und der Aktivsauerstoff der entsteht beseitigt kurzfristig die Fadenalgen ohne langfristig irgendwelche Giftstoffe in das Wasser einzubringen.

Aber: diese Mittel beseitig EINMALIG die Algen, wenn man die Ursache nicht bekämpft kommen sie garantiert wieder.

Es gibt Algenvernichter, die auch langfristige Wirkung haben. Über die genaue Inhaltsstoffe schweigen die Hersteller jedoch. Ich persönlich würde diese Mittel im Teich nicht einsetzen.

Abgestorbene Algen aus dem Teich entfernen

Egal mit welchem Mittel oder aus welchen Gründen auch sonst: abgestorbene Algen sollten immer aus dem Teich entfernt werden.

Wenn sie durch die Filterung allein nicht erfasst werden, dann sollte man mit einem Algenkescher soviel wie möglich von der Biomasse aus dem Teich holen. Denn sonst setzt der Kreislauf aus gelösten Nährstoffen und Zersetzung von neuem an und man kann den Kampf gegen diese Algen nicht gewinnen.