Kann man das Wasser der Nordsee in einem Meerwasseraquarium verwenden? – Vorausgesetzt man bekommt 100% sauberes Meerwasser…
Interessanter Weise ist es gar nicht so einfach auf diese Frage eine genaue Antwort zu geben. Denn die Informationen zum Salzgehalt der Nordsee schwanken je nach Quelle beträchtlich. Die vermutlich genauesten Informationen habe ich deshalb vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) übernommen.
Danach kann man von folgenden Salzgehalten ausgehen. Nördlich einer Ost-Westlichen Linie zwischen der Südküste Norwegens und England hat die Nordsee ein Salinität von 35 PSU (35-isohaline), also ziemlich genau am Standard des Atlantiks (wobei der nördlich Atlantik aufgrund der Vereisung bzw. zur Zeit aufgrund der höheren Schmelzrate des Eises auch unterschiedliche Salzgehalte zeigt).
Zwischen einer gedachten Linie von der Nordwestspitze Dänemarks zur Nordwestspitze der Niederlande verläuft die 34er Isohaline. Unterhalb dieser Linie nimmt der Salzgehalt in Richtung auf die Süßwasserzuflüsse von Elbe und Weser dann stark ab. Im Bereich der Helgoländer Reede schwankt der Salzgehalt bereits zwischen 30 und 34 PSU, je nach Jahreszeit und Wetter (Süßwasserzufluß).
Noch weiter südöstlich schwankt der Salzgehalt nicht nur durch Wettereinflüsse, sondern auch durch die Gezeiten im Bereich des Wattenmeeres. Theoretisch kann z.B. bei starkem Ost- oder Südwind das Oberflächenwasser fast komplett aus Süßwasser bestehen, da das bei Flut langsam auflaufende Salzwasser schwerer ist und sich unter das Süßwasser schiebt.
Also ist die Antwort auf die Frage nach dem Salzgehalt der Nordsee einfach: „… es kommt ganz drauf an…“
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