Jetzt planen und im Frühjahr graben
Mit den heutigen Kunststoffwannen oder Teichfolien passt die Wasserstelle in jeden Garten. Der kleine Gartenteich wird zum zentralen Punkt, an dem sich das Leben tummelt. Wer eine Gartenbank an den Teich stellt, wird die abklingende Sommerabende gerne im Freien am Wasser genießen.
Bei einer Kunststoffwanne sind der Teichgröße natürlich Grenzen gesetzt. Man muss diese Wanne immerhin erst einmal zum Garten hin bekommen. Wenn diese dann einmal da ist, kann man sie in ein möglichst passendes Loch im Boden einlassen und von den Seiten mehrfach Sand unter diese Wanne spülen, damit die Wanne besser aufliegt. Schon kann damit begonnen werden, alles mit einem Teichfließ und etwas passender Teicherde auszulegen, damit die Wasserpflanzen Halt finden.
Bei solch überschaubaren Wasserstellen muss man meist nur die freie Stelle im Garten haben, eine Baugenehmigung ist nicht erforderlich. Dennoch sollte man sich vor einer Bestellung der Teichwanne beim Bürgeramt, beim Vermieter und vielleicht auch bei den Nachbarn erkundigen. Bevor man sich nur Ärger einhandelt, kann man besser nachfragen. Bei größeren Wasserstellen ist das sogar notwendig, da eine ganze Baugenehmigung oder sogar ein Bauplan notwendig sein können.
Selbst ein kleiner Folienteich sollte geplant und mit einer Kapilarsperre abgeschlossen werden. Man sollte seine Pläne wenigstens vom Fachmann prüfen lassen und erst dann mit dem Bau beginnen.
Größere Gartenteiche
Wer in seinem Gartenteich Fische halten und auch überwintern möchte, sollte je nach Fischart mit einer Wassertiefe von mindestens 1,2 Metern, für Koi mindestens 1,8 Meter an der tiefen Stelle kalkulieren. Selbst ohne Fische sollte die Wassertiefe wenigstens 80 cm betragen, damit das Wasserleben funktioniert. Je nach Vorhaben darf man die Flachwasserzone dabei nicht vergessen.
Wenn ein dichter Fischbesatz eingeplant und zudem gefüttert wird, dann ist eine Teichpumpe mit Teichfilter zwingend erforderlich. Diese saugt das Wasser an, pumpt es durch mehrere Filterstufen und lässt es häufig noch durch eine Flachwasserzone mit Schilf oder sogar durch ein Filterbecken mit Kies ablaufen, damit es durch dieses wieder zurück in den Teich fließt. Das Wasser wird mechanisch durch Filter und biologisch durch Bakterien im Filter oder dem Kies gereinigt.
Bei dichtem Fischbesatz sollten regelmäßige Teilwasserwechsel erfolgen sowie man die Wasserwerte gut beobachten muss. Es sind eigens Pflanzen anzupflanzen, die viele Nährstoffe aus dem Wasser ziehen, um diese im Herbst zurück zu schneiden und damit die Nährstoffe vom Teich zu entfernen.
Diese Pflege ist selbst bei kleinen Wasserstellen sehr wichtig. Bei einem dichten Fischbesatz ist die laufende Teichpflege jedoch eine Voraussetzung für das intakte Wasserleben. Bei ein paar Fischen in einem genügen großen Gewässer reicht es auch, wenn eine Pumpe einen kleinen Springbrunnen antreibt, mit dem Luft in das Wasser kommt. Die Wasserstellen haben immerhin auch Selbstreinigungskräfte. Diese werden allerdings mit den richtigen Pflanzen und Tieren unterstützt. Eine Malermuschel kann Unmengen von Algen aus dem Wasser vertilgen und es klären.
Die Planung des Teiches
Der springende Punkt ist, dass man bei einem größeren Gartenteich auch früher mit der Planung beginnt. Zuerst einmal sind die eigenen Möglichkeiten und Wünsche zu bestimmen. Jetzt wären die genauen Vorschriften zu erfragen. Je nach Größe und Bauvorhaben müssen Richtlinien eingehalten werden. Wer einen Betonteich in den Garten gießen möchte oder mit einem Bagger den Muldenkipper füllt, sollte in keinem Fall ohne Fachmann seine Pläne finalisieren. Dabei geht es zum einen um die Bausicherheit. Andere Gebäude oder die Straßen sollen immerhin nicht beschädigt werden. Aber selbst im freien Land soll der Gartenteich später auch richtig funktionieren. Wenn man hierbei nicht gewisse Faustregeln einhält, wird man vielleicht wenig Freude am Gewässer haben.

Die Planung ist außerdem sehr wichtig, da größere Wasserstellen, vor allem die Betonbecken, ins Geld gehen. Wer einen dichten Fischbesatz hat und für diesen eine aufwändige Wasserfilterung integrieren muss, der hat auch hier einen laufenden Aufwand an Zeit und Kosten. Wer nicht von Fach ist, keinen Fachmann dabei hat und wegen der Kosten alles selber macht, zahlt letztendlich vielleicht drauf. Neben dem Begriff der Kapilarsperre sollte man auch die Bedeutung der Flach- und Tiefwasserzone kennen und sich mit den biologischen Abläufen im Gartenteich vertraut machen.
Viel Freude am Gartenteich
Es gibt so viele Möglichkeiten, einen Gartenteich anzulegen, dass es einfach den Rahmen vom Artikel sprengen würde. Je nach Wunsch oder Kaufkraft sollte der Gartenteich ganz anders geplant werden. Diese Planung ist jedoch gerade für Folien- und Betonteiche die Voraussetzung, damit das Wasserleben hinterher funktioniert. Und das ist die Voraussetzung, dass man selber an seinem Gartenteich viel Freude haben wird.
Wer nicht viel Geld ausgeben und sich nicht ständig um seine Fische kümmern möchte, sollte es bei einem Folienteich bis mittlerer Größe
http://www.gartenteich-ratgeber.com/teichbau/folienteiche.html
mit maximal geringem Fischbesatz belassen. Die Fische können sich dann selber ernähren und brauchen keinen aufwändigen Wasserfilter. Kommt doch einmal der Fischreiher, ist es auch nicht so schlimm. Es werden aber viele Insekten, Frösche, Kröten, Molche und sonstigen Tiere am Teich und in diesem Leben. Auch ohne die Teichfische wird der Gartenteich leben und man hat immer viel zu beobachten.
Autor: Robert Brungert