Algen sind im Meerwasser (als Einzeller) und an allen Oberflächen allgegenwärtig. Auch in vermeidlich „algenfreien“ Riffen oder in einem von Steinkorallen dominierten Aquarium findet man eine Vielzahl von verschiedenen Algen in Spalten und Ritzen. Dabei ist alles vertreten, egal ob Grünalge, Braunalge oder Rotalge.
Warum und wann werden Algen zum Problem?
Verschieden Tests haben gezeigt, dass auch in intakten Korallenriffen der „Ausschluss“ von Algenfressern dazu führt, dass Korallen in kürzester Zeit von Algen überwuchert werden. Dazu hat man zum Beispiel Käfige über komplette Korallenblöcke gestülpt. Das bedeutet, dass als erste Maßnahme in jedes Meerwasseraquarium, das mit Korallen besetzt werden soll, Algenfresser gehören.
Je nach Größe des Aquariums können das algenfressende Wirbellose wie Schnecken, Seeigel, Einsiedler und andere Krebse sein. Viele Würmer die wir mit den Lebenden Steinen einbringen sind übrigens auch zumindest teilweise Algenfresser.
Dann gibt es natürlich auch die Algen fressenden Fische wie Doktor- und Kaninchenfische, Schleimfische (Blennies) allen voran die Salarias Arten. Viele andere Arten wie zum Beispiel viele Kaiserfische fressen neben ihrer tierischen Kost auch viele Algen.
Zum Schluss sollte man sich noch klarmachen, dass Algen zum wachsen eine Oberfläche und Licht brauchen. Je mehr Oberflächen von wachsenden Korallen besiedelt sind, um so weniger Platz UND Nährstoffe bleiben für die Algen.
Algen in der Einfahrphase
In einem frisch eingerichteten Meerwasseraquarium mit lebenden Steinen werden immer einige Algen auftauchen. Dies gehört zum natürlichen Kreislauf und stellt kein Problem dar. Schließlich müssen die Algenfresser, die später den Algenwuchs kontrollieren sollen, auch etwas zu fressen vorfinden. Grundsätzlich kann es sinnvoll sein, dass übermäßige Wachstum von Problemalgen durch das Einbringen von Makroalgen wie Caulerpa oder Chaetomorpha zu begrenzen.
Sind zuviele Nährstoffe im Aquarienkreislauf vorhanden, so kann einem aber auch bereits in der Einfahrphase das Algenproblem begegnen – die Algen drohen das komplette Aquarium zu übernehmen. Dann sollten sie zunächst die Nährstoffquelle ermitteln. Sind es Nitrate und Phosphate aus totem Gewebe in den lebenden Steinen, so muss dieses entfernt werden – vorsichtig „abbürsten“ und mit Salzwasser abwaschen. Gelegentlich kommt durch Leitungswasser, Sand oder bestimmte Gesteinsarten zum Riffaufbau zuviel Kieselsäure (Silikat) ins Wasser. Dann sollten sie mit einem Silkatentferner (z.B. Silicarbon) aus dem Wasser gefiltert werden.
Grundsätzlich sollte man aber in der Einfahrphase die Algen nicht als Problem sondern als den Beginn des natürlichen Lebenszyklus einschätzen und behandeln.
Treten nach der Einfahrphase plötzlich wieder Algen auf, so kann das natürlich sehr wohl auf ein Problem hinwiesen. Je nach Art der Algen sind die Ursachen und die Lösungsansätze jedoch sehr unterschiedlich. Im Folgenden werden wir nach und nach die verschiedenen Problem-Algenarten unter die Lupe nehmen.
- Grüne Fadenalgen
- Cyanos / Schmieralgen
- Dinoflagelaten
- Goldalgen
- Kugelalgen
Unser AQ haben wir aufgegeben weil wir die Algen nicht raus bekommen haben. Jetzt fangen wir neu an und hoffen das alles richtig einfährt.