Grüne Fadenalgen im Meerwasser
Die Bezeichnung „Fadenalge“ kennzeichnet keine eindeutige Algenart sondern bezieht sich auf mehrere, nicht näher miteinander verwandte Algenarten.
Zu den am häufigsten vorkommenden und bekannten Gattungen zählen Bryopsis, Cladophora, Derbesia und andere.
Fadenalgen in der Einfahrphase
In der Einfahrphase eines Meerwasseraquariums kommen häufig verschiedene fädige Algen auf dem Lebendgestein vor (s. Beitragsbild oben) . Dies stellt keineswegs ein „Algenproblem“ dar, sondern zählt zu den völlig normalen Vorgängen in der Startphase. Sobald das Überangebot an Nährstoffen aufgebraucht ist, erkennt man auch als ungeübter Meerwasseraquarianer, dass die Algen kaum noch wachsen, an verschiedenen Stellen gelbliche Verfärbungen zeigen und sich teilweise auflösen. Wichtig ist dann, dass der Abschäumer in Funktion ist und die neu in den Kreislauf gegebenen Nährstoffe herausfiltert. Es muss auch genügend Wasserbewegung da sein, um einen Sauerstoffmangel bei den Abbauprozessen zu verhindern.
Um die Algen auf ein Minimum zurückzudrängen sollten in jedem Meerwasseraquarium einige ausgesprochene Pflanzenfresser vorhanden sein. Zu den unproblematischsten Algenfressern gehören Meerwasser-Schnecken in verschiedenen Größen und diverse Einsiedlerkrebse, die nahezu den ganzen Tag als „Weidegänger“ auf den lebenden Steinen und am Glas unterwegs sind.
Bei Schnecken und Einsiedlern findet man für jede Aquariengröße den passenden Vertreter. Verschiedene Seeigel sind ebenfalls gute Algenfresser, allerdings muss man für diese Tiere auch genügend Algen „vorhalten“ bzw. im Zweifelsfall entsprechend Algennahrung zufüttern. Für Nano Becken sollte man meiner Meinung nach ganz auf Seeigel verzichten. Für kleinere Becken empfiehlt sich vor allem der Globulus-Seeigel, als besonders klein bleibender Vertreter.
Algen im eingefahrenen Riffaquarium
Treten im eingefahrenen Riffaquarium (also nach frühestens 8-12 Monaten) plötzlich Algen auf, so ist die Behandlung um einiges schwieriger als in der Einfahrphase. Vor allem da man durch das Füttern der Fische und anderer Tiere ständig für einen Nachschub an Nährstoffen sorgt. Denn in der Regel liegt hier das Problem, im Aquarium reichern sich mehr Nährstoffe an als verbraucht werden können.
Um es ganz kurz vorweg zu nehmen, alle chemischen Mittel sind bestenfalls als kurzfristige „Notbremse“ zu sehen, denn sie beseitigen das eigentliche Problem, den Nährstoffüberschuss, in keiner Weise.
Also sollte man sich zunächst den Nährstoffkreislauf kümmern. Idealer Weise fängt man damit direkt nach der Einfahrphase an, indem man bevor oder mindestens gemeinsam mit den ersten Fischen (den Nährstoffproduzenten) auch Korallen als Nährstoffverbraucher in das Aquarium einsetzt. Hat man versäumt dieses Gleichgewicht von Anfang an herzustellen, dann muss man nun einen Zwischenschritt einlegen. Zunächst sollte man die Wasserwerte und allen voran die Nährstoffwerte im Aquarium genau kennen.
Ist man bisher mit den einfachen Wassertests zu den Grundparametern ausgekommen, so sollte man sich jetzt genauere Tests zulegen oder das Wasser durch seinen Händler oder durch eine professionelle Laboranalyse messen lassen.
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