Für manchen mag es sich ziemlich seltsam anhören, einen Fisch als Haustier zu bezeichnen. Aber beim Brokatkarpfen ist diese Bezeichnung in vielerlei Hinsicht sicher gerechtfertigt.
Im alten China sollen schon vor mehr als 2500 Jahren Farbkarpfen gehalten und gezüchtet worden sein. Ob es sich dabei allerdings um Vorfahren der heutigen, aus Japan stammenden Zuchtformen handelt ist unklar. Spätestens um 1800 wurden in der Provinz Niigata in Japan die ersten „modernen“ Farbkarpfen gezüchtet. Seitdem haben die Koi die Welt erobert.
Neben ihrer langen Geschichte in menschlicher Zucht und Obhut macht auch ihr Verhalten die Kois zum Haustier. Bereits nach kurzer Zeit der Pflege erkennen die Fische den Pfleger (und Fütterer) und da sie, wie auch andere Haustiere, dazu neigen etwas verfressen zu sein, kommen sie sofort um gefüttert zu werden. Kommen aber unbekannte Personen und wollen die bunte Pracht bestaunen, dann verstecken sie sich in dunklen Ecken.
Die Haltung
Um einen Koi bei guter Gesundheit zu halten braucht man keinen unüberschaubaren technischen Aufwand zu treiben, aber genügend Platz müssen die Tiere haben. 1000 Liter sollten es schon sein – aber PRO Koi! Und in diesen 1000 Litern dürfen dann auch keine Goldfische oder andere Fische schwimmen.
Gesunde Koi können bis zu 60 Jahren alt und 100 cm groß werden, da darf man schon etwas auf die Gesundheit der Tiere achten. Mit einer geeigneten Filtertechnik kann man das Wasser sauber und nährstoffarm halten, damit sich Bakterien und Parasiten nicht ungehindert ausbreiten können.
Speziell in neu eingerichteten Teichen sollte man durch Zugabe entsprechender Wasseraufbereitungsmittel dafür sorgen, dass Ammoniak und Nitrit keine fischschädigenden Konzentrationen erreichen. Zusammen mit dem pH-Wert sollten diese Werte gelegentlich auch gemessen werden.
Übrigens bedeutet sauberes Wasser nicht unbedingt klares Wasser und getrübtes Wasser ist nicht unbedingt schlechtes Wasser – für unsere Kois. Die meisten Giftstoffe im Wasser sind farblos und ein paar Schwebstoffe (unsere Karpfen lieben es zu gründeln) sind absolut unproblematisch, gerade deshalb muss man die Wasserwerte messen.
Das Futter
Karpfen wurden schon seit jeher auch als Speisefische gehalten und „gemästet“, das heisst wie das Schwein als Resteverwerter verwendet. Da wir aber unsere geliebten und teuren Kois nicht essen wollen, sondern ihnen ein möglichst langes und gesundes Leben schenken wollen, können wir beim füttern heute etwas mehr Aufmerksamkeit walten lassen. Das Futter sollte möglichst viele verschiedene Nährstoffe und Vitamine enthalten, dabei gilt, je kälter das Wasser des Teiches ist um so weniger nahrhaft darf es sein. Bis im Spätherbst die Fütterung eingestellt und der Teich auf den Winter vorbereitet wird.
Wir wünschen viel Freude bei der Pflege ihrer nassen Haustiere!