Gründe für die Algenblüte im Frühjahr
Algen sind schneller als Wasserpflanzen
Jedes Frühjahr wacht der Gartenteich mit den steigenden Temperaturen auf – eine neue Runde beginnt. Sie beginnt im März fast immer zuerst mit einer Algenblüte. Diese hat ganz einfache Ursachen: In den Gartenteich werden mit dem Wasser, den Pflanzen, dem Fischfutter und durch andere Faktoren Nährstoffe eingetragen. Die Pflanzen nehmen diese auf und geben sie mit den absterbenden Pflanzenteilen wieder ab. Gerade am Teichgrund kann es rumoren, womit Nährstoffe frei gesetzt werden. Werden diese durch den Teilwasserwechsel entfernt oder von den Pflanzen aufgenommen, hält sich das Gleichgewicht. Im Winter wachsen die Pflanzen nicht, die Zersetzung geht aber auf Sparflamme weiter. Wacht der Teich im März auf, sind also viele Nährstoffe im Wasser. Für die Pflanzen ist es noch zu kühl und es fehlt die nötige Sonnenkraft, um mit dem Wachsen zu beginnen. Deswegen setzt die typische Algenblüte als erste Phase der Teichsaison im März ein.
Im Normalfall sollte bei einem funktionierenden Teich diese erste Algenblüte einfach abgewartet werden. Die Algen saugen die Nährstoffe auf und binden diese, bis sie selber zersetzt werden. Richtig stark und zugleich absterbende Algenblüten wären deswegen allerdings ein Problem.
Algen sind zugleich auch Futter für viele Teichlebewesen. Wenn die eigentlichen Wasserpflanzen mit dem Wachsen beginnen, dann wird die Algenblüte sich einstellen, das Wasser wird klarer und die schöne Teichsaison beginnt. Bei einem funktionierenden Gartenteich muss wegen der Algenblüte im März deswegen keine Panik ausbrechen. Damit der Gartenteich funktioniert, muss er jedoch richtig angelegt und laufend gepflegt werden.
Die Algenblüte abschwächen
Im Gartenteich werden die Algen eigentlich nur dann das Wasser grün färben, wenn zu viele Nährstoffe im Wasser sind, dieses sich zu sehr erwärmt oder der pH Wert zu hoch ist. Also wäre in der Gartenteichgestaltung eine Stelle zu wählen, die nur zum Teil in der Sonne liegt. Es soll auf kalkhaltige Steine oder kalkhaltigen Bodengrund verzichtet werden. Weiterhin soll es im Teich nicht zu viele Nährstoffe geben, hier kommt es auf die Pflegearbeiten an.
Weil mit dem Regen von den Seiten Wasser in den Teich fließen wird, soll in dessen Nähe gar nicht oder nur wenig gedüngt werden. Damit das Wasser sich nicht zu stark aufwärmt, soll der Gartenteich möglichst über einen Meter tief sein. Um diese Tiefe zu erhalten, soll der Sauerstoffgehalt im Wasser genügend hoch sein, damit am Bodengrund eine aerobe und keine anaerobe Zersetzung stattfindet. Mit der aeroben Zersetzung wird die Biomasse am Grund weniger Schlamm bilden. Dieser soll dennoch im März oder auch Ende Oktober abgesaugt werden. Wenn der Sauerstoffgehalt niedrig ist und man wegen der Wasserverdunstung auf Wasserstufen und Springbrunnen verzichtet, dann kann ein Oxidator im Gewässer versenkt werden.
Die Fische sollen nur dann gefüttert werden, wenn sie bei einem dichten Besatz auf das Futter angewiesen sind. Auch dann soll immer nur so viel gegeben werden, wie in wenigen Minuten gefressen wird. Bei dichtem Besatz muss es einen Teichfilter geben, hier kann noch ein UV Klärer zur Abtötung der Keime integriert werden. Dadurch werden auch Algen abgetötet, das Problem mit den Nährstoffen bleibt jedoch.
Die Nährstoffbelastung mindern
Selbst beim Gartenteich soll man regelmäßige Teilwasserwechsel machen. Mit dem alten Wasser werden auch die überschüssigen Nährstoffe zum Teil entfernt. Grundvoraussetzung ist jedoch, dass man den Gartenteich mit einem unbelastetem Wasser wieder auffüllen kann. Dieses soll weich und Nährstoffarm sein. Mit vielen Wasserversorgungen sollte man deswegen eher das Regenwasser auffangen und dieses verwenden. Wenn damit nur kleine Wasserwechsel möglich werden, wäre auch das besser, als nach dem entnehmen vom Wasser völlig ungeeignetes Wasser einzufüllen.
Es gibt ganz einfache Mechanismen, mit denen die Nährstoffbelastung im Gartenteich durch einfache Pflegearbeiten gemindert werden kann. Es können schnell wachsende Unterwasserpflanzen, Schwimmpflanzen und Uferpflanzen gesetzt werden. Dieses macht allerdings nur dann Sinn, wenn diese zu den passenden Zeitpunkten zum Teil entnommen und entsorgt werden können. Mit der Pflanzenmasse werden zugleich die darin gebundenen Nährstoffe fort getragen.
Wer Schwimmpflanzen verwendet, hat unter der Wasseroberfläche nicht mehr genug Licht für Unterwasserpflanzen. Man sollte also die „entweder – oder Entscheidung“ fällen. Schwimmpflanzen lassen sich leichter entfernen, wenn man einen guten Kescher und einen ruhigen Moment hat. Am Ufer würde man die Pflanzen im Herbst zurück schneiden. Es wachsen nicht alle Pflanzen in allen Situationen gleich gut. Man kann einfach mehrere Arten setzen und sieht schnell, welche sich durchsetzen.
Am Ufer wären Rohrkolben oder Kalmus gute Pflanzenarten. Froschbiss oder die Krebsschere wären gute Schwimmpflanzen. Als Unterwasserpflanze zur Nährstoffbindung bewährt sich das Hornkraut. Man sollte jedoch immer genau darauf achten, dass man die Pflanzen passend pflegt, um sie nicht während der vegetativen Arbeitsphase zu stören.
Weiterhin ist es sehr wichtig, dass im Herbst nicht von den Bäumen oder Sträuchern das Laub in den Gartenteich weht, absinkt und über Winter zur Nährstoffflut umgewandelt wird. Der Gartenteich sollte also nicht in der unmittelbaren Nähe laubwerfender Pflanzen stehen. Es sollte ein Laubnetz über die Gefahrenzonen gespannt werden sowie man alle paar Tage oder besser täglich die Laubblätter weg keschert, bevor diese absinken.
Wer all das beachtet, sollte im März nicht mehr viel machen müssen, sondern kann seine alljährliche Frühjahrs- Algenblüte einfach abwarten. Diese gehört mit zum Jahreskreislauf dazu, sollte allerdings wie auch spätere Algenblüten nicht überhand nehmen. Spätere Algenblüten signalisieren jedoch ein Ungleichgewicht, welches nicht zum normalen Ablauf gehört. Hier sollte man nicht nur gegen die Algen wirken, sondern die Ursachen finden und beheben
http://www.gartenteich-ratgeber.com/betrieb/algenbluete.html
, damit man nicht ständig gegen die Algen kämpfen muss.
Autor: Robert Brungert