Zwerggarnelen sind Schwarmtiere, die sich nur mit genügender Gesellschaft wohl fühlen, häufig vermehren sie sich dann auch recht schnell. Sie weiden Aufwuchs ab, stochern im Mulm und fressen somit Kleinstlebewesen pflanzlicher und tierischer Natur, sie lassen sich allerdings auch gerne zufüttern. Neben Fertigfuttermittel für Garnelen eignet sich zudem überbrühtes Gemüse. Zwerggarnelen verstehen sich untereinander (verschiedene Arten) in der Regel sehr gut aber können sich möglicherweise kreuzen, dann geht die Linie verloren. Immerhin werden Zwerggarnelen auch wegen ihrer optischen Erscheinung gehalten. Zumindest sollten sie nur mit friedlichen Tieren im Aquarium vergesellschaftet werden, die keinesfalls die adulten Tiere vertilgen.
Algen im Aquarium
In jedem intakten Aquarium gibt es Algen und werden es zu viele, ist das Becken nicht mehr intakt sondern muss schnell wieder zurück in das Gleichgewicht gebracht werden. Algenfresser sind hier eine enorme vorbeugende Hilfe aber bei Akkutproblemen überfordert. Weiterhin gibt es Algenarten, die kaum bis gar nicht gefressen werden oder bei einer Algenblüte oder erst danach, wenn alles abgebaut wird, zum Problem werden. Einige Algen geben toxische Stoffe ab, andere kippen um und bei ihrer Umwandlung wird zu viel Sauerstoff verbraucht. Hierbei handelt es sich bei kritischen Algenarten
http://www.aquamax.de/index.php/gruenalgen.html
um Tage, in denen gehandelt werden muss, wenn das Becken mit seinen Bewohnern gerettet werden soll. Ein paar Grünalgen sind allerdings positiv für die Beckenstabilität, da sie zum biologischen Ablaufprozess beitragen, es dürfen nur nicht zu viele werden.
Welche Algen werden durch Zwerggarnelen gefressen?
Genau wie bei Schnecken oder Fischen frisst nicht jede Art alle fressbaren Algen. Die meisten Zwerggarnelen fressen praktisch keine oder nur wenige Fadenalgen. Diese werden von den Amanogarnelen zum Teil vertilgt und deswegen ist diese unter den Garnelen ein wahrer Klassiker, wenn es um die Algenvernichtung geht. Die bekannte Algengarnele vertilgt auch viele Algen aber weniger Algenarten.
Selbst die Amanogarnele ist lediglich eine vorbeugende Maßnahme, damit Algen nicht erst zum Problem werden. Die typischen Algenvertilger fressen sozusagen die harmloseren Algenarten oder die Algen, die erst im Übermaß kritisch werden. Aber auch damit leisten sie einen sehr wichtigen Dienst, da diese Algen in der Regel bereits im Becken leben und zurück gehalten werden wohingegen andere Algenarten sich nur unter gewissen Umständen bilden, dann aber teils automatisch zum Problem werden. Zu nennen wären hier die Blaualgen.
Wer zu den Zwerggarnelen oder anderen Algenvertilgern keine weiteren vorbeugenden Maßnahmen ergreift, wird Algenprobleme nicht ausschließen können. Selbst mit vielen vorbeugenden Maßnahmen lässt sich dieses Problem nicht komplett ausklammern sondern nur erheblich minimieren.
Viele Zwerggarnelenarten
Es gibt viele Zwerggarnelenarten, die in der Aquaristik rege nachgefragt werden. Häufig sind es nicht mehr die in der Natur vorkommenden Arten sondern Hochzuchten: Einige Eigenschaften werden gezielt durch die Zucht intensiviert. Es geht hierbei häufig um optische Merkmale, mit denen die Zwerggarnelen besser zur Geltung kommen. Durch den seit Jahren anhaltenden Garnelenboom in der Aquaristik werden immer neue Hochzuchtformen gezielt gezüchtet oder neue Garnelenarten für die Aquaristik entdeckt. Es gibt rote, blaue, weiße, gelbe, mehrfarbige, gemusterte, transparente, schwarze und mit der Grünen Garnele sogar grüne Garnelen. http://www.garnelen-aquarium.com/arten/gruene-garnelen/haltung.html Diese kommen besonders zur Geltung, wenn Aquariumpflanzen mit roten Blättern gepflanzt werden.
Zwerggarnelen fühlen sich nur wohl, wenn an einer Aquariumstelle genügend viele feinfiedrige Pflanzen wachsen, in denen sie Schutz suchen können. Viele Garnelen verstecken sich zudem in Steinhöhlen oder anderen Nischen. Die Grüne Garnele schwimmt gerne durch das Aquarium und ist sehr agil, weswegen sie in größeren Aquarien besser zur Geltung kommt aber auch diese Zwerggarnele braucht nicht nur zum Häuten ihre Rückzugsmöglichkeiten sowie sich Zwerggarnelen ohne genügenden Pflanzenbewuchs nicht vermehren. Wenn sie dieses allerdings machen, dann halten sie eine Geburtenkontrolle ein: Ist das Becken voll genug, hören sie einfach auf!
Wichtig ist natürlich, dass zu den Wasserwerten im Garnelen-Aquarium immer die richtigen Zwerggarnelen gewählt werden oder für diese die Wasserwerte angepasst werden. Auch laufende Wasserwechsel und Reinigungsarbeiten sind notwendig, damit das Aquarium intakt bleibt sowie es noch einiges mehr gibt, was bei der Garnelenhaltung praktisch Artübergreifend beachtet werden sollte. Einige Arten sind leider sehr empfindlich aber viele Zwerggarnelen sind auch für Anfänger geeignet.
Können alle Zwerggarnelen nachgezüchtet werden?
Theoretisch sollten sich alle Zwerggarnelenarten mit speziellen Aufzuchtanlagen nachzüchten lassen wobei einige auch in ihrer Heimat nachgezüchtet und eingeflogen werden. Der Hobby Aquarianer kann jedoch unter Garnelen mit dem spezialisierten Vermehrungstyp unterscheiden, die sich nachzüchten lassen und den anderen mit dem primitiven Vermehrungstyp, die auf Brackwasser angewiesen sind. Die geschlüpften Larven müssen nicht einfach in einem Brackwasserbecken (Übergang vom Flusswasser zum Meerwasser) aufgezogen werden, die Salzgehalte im Brackwasserbecken müssen erst langsam zunehmen und dann wieder abnehmen, da die Larven in der Natur erst Flussabwärts zum Meer und dann wieder zurück wandern. Selbst erfahrene Aquarianer haben hierbei ihre Probleme, diese Gegebenheiten genügend zu simulieren.
Viele Garnelenarten vom fortgeschrittenen Vermehrungstyp lassen sich jedoch sehr leicht vermehren, wenn ihnen gute Ausgangsbedingen gegeben werden sowie die laufenden Pflegearbeiten am Aquarium nicht vernachlässig werden.
Autor: Robert Brungert
Nachtrag von aquaPro2000: Für die gezielte Nachzucht von Garnelen empfehlen wir ein spezielles Garnelenfutter zu verwenden, damit die jungen Garnelen auch garantiert Futterpartikel in der richtigen Größe und Nährstoffkonzentration finden.