Vergesellschaftung von Garnelen
Bei einem Artenbecken wird in dem Aquarium nur eine Tierart gehalten, die dadurch voll zur Geltung kommen soll. Teils geht es auch darum, dass diese Tierart sich mit anderen Arten nicht verstehen würde oder sie gezielt gezüchtet werden soll. Vergesellschaften bedeutet, dass mehrere Arten in einem Becken gehalten werden. Unter den Garnelen gibt es viele Arten, es finden sich zudem auch Fische, Krebse, Krabben, Schnecken und Muscheln. Genau wie für all diese Tiergruppen gilt auch für Garnelen, dass die verschiedenen Arten die gleichen Wasserwerte benötigen sollten, sie müssen sich zudem auch vertragen. Die meisten Garnelen verstehen sich miteinander sehr gut, benötigen aber mehrere Tiere ihrer eigenen Art, sie sind gesellig. Das Problem an dieser Stelle liegt in dem Punkt, dass sie sich miteinander kreuzen könnten. Wer jedoch die Zuchtlinien behalten möchte, sollte deswegen nur Arten miteinander vergesellschaften, die sich nicht miteinander kreuzen werden. Dieses gilt auch für Garnelen.
Werden Garnelen mit Garnelen vergesellschaftet, zeichnet sich häufig das Bild ab, dass nach einiger Zeit doch nur noch eine Art zu sehen ist. Dieses ist dann der Regelfall, wenn die Garnelen sich im Becken vermehren. Ansonsten kann das Bestandsverhältnis zueinander natürlich gut eingehalten werden. Mehren die Garnelen sich jedoch, dann wird eine der Arten dabei fast immer mehr Erfolg haben und die anderen verdrängen. Deswegen ist es in dieser Situation auf lange Sicht kaum möglich, ein ausgeglichenes Verhältnis zu wahren ohne laufend einzugreifen.
Viele Fische und vor allem Krebse machen gerne Jagd auf Garnelen. Fische müssen ihre Beute in der Regel schlucken können und viele Arten stellen höchstens den kleinen Jungtieren nach. Krebse hingegen packen die Beute und beißen ab. Was sie packen und überwältigen können, packen und überwältigen sie teils auch ohne Hunger. Es gibt einige friedfertige Krebsarten, die meisten werden den Garnelen jedoch nachstellen. Bei den Fischen können entweder Arten gewählt werden, die nicht auf Beute aus sind oder die so klein sind, dass sie wenigstens nicht den Adulten Garnelen nachstellen werden.
Bei den Schnecken ist es eher umgekehrt, dass diese als Jungtiere von einigen Garnelen gefressen werden. In der Regel stellen Schnecken keinen Garnelen nach. Schnecken vertilgen jedoch wie Garnelen organische Reste und deswegen bietet sich eine Vergesellschaftung an. Bei der Vergesellschaftung von Tierarten geht es eben nicht immer um die optischen Reize verschiedener Tiere sondern auch um die Funktion für das Aquarium. Amanogarnelen vertilgen z.B. sehr viele Algenarten. Wer all diese Algenarten mit Schnecken bekämpfen wollen würde, müsste mehrere Schneckenarten einsetzen. Häufig kommen Schnecken mit frischen Pflanzen von ganz alleine ins Becken. Da Pflanzen häufig stark gedüngt werden, müssen sie erst ein bis zwei Wochen gewässert werden, damit sie ins Garnelenbecken eingesetzt werden können.
Tipps für eine Vergesellschaftung:
Es sollte genau geschaut werden, welche Arten miteinander ein Becken teilen sollen. Jede Art sollte für sich genügend Raum vorfinden, der passend für sie eingerichtet wird. Arten, wie Garnelen, brauchen Rückzugsmöglichkeiten. Sind diese vorhanden, kommen sie eher mit anderen Tieren zurecht als wenn sie diesen schutzlos ausgeliefert sind. Teils nehmen die Tierarten Beckenbereiche für sich ein und in den anderen Beckenbereichen wäre Platz für andere Tierarten. Da es allerdings hundert oder sogar tausende Tierarten gibt, die sich für die Aquarienhaltung eignen, würden Details den Rahmen sprengen. Viele Tierarten schließen sich für eine Vergesellschaftung allein dadurch aus, dass sie sich in den gleichen Wasserwerten nicht wohl fühlen würden. Es lässt sich demnach bereits vorsortieren. Detailfragen lassen sich in Aquarianer- Foren gut klären, da viele Verkäufer nur verkaufen sollen und nicht das notwendige Wissen für spezielle Fragen haben.
Autor: Robert Brungert (garnelen-aquarium.com)